Verwaltungsfachangestellte haben jede Menge Einsatzmöglichkeiten im öffentlichen Dienst, vor allem in unseren Kommunen.

Das macht diesen Beruf so interessant.

Zu den Aufgaben von Verwaltungsfachangestellten kann zum Beispiel gehören, Arbeitsentgelte zu berechnen oder Zahlungsvorgänge zu bearbeiten. Außerdem erledigen sie Personalaufgaben, etwa bei der Einstellung oder dem Ausscheiden von Beschäftigten, unterstützen bei der Erstellung und Ausführung von Haushaltsplänen, wirken im Ordnungsamt oder Bürgerbüro, bei der Materialbeschaffung und -verwaltung  und übernehmen Assistenz-, Archiv- und Sekretariatsaufgaben. Auch im Standes-, Steuer- oder Bauamt oder in der Kasse sind sie einsetzbar.

Verwaltungsfachangestellte: Wo und wie arbeiten sie?

Verwaltungsangestellte bearbeiten allerlei Anträge. Sie kommen von Bürgern, die von der Behörde etwas benötigen, Ausweise, Wahlunterlagen, Baugenehmigungen, etc. Zudem führen sie Akten über die Angelegenheiten, mit denen sie betraut sind, bearbeiten den Post Ein- und Ausgang, vereinbaren und organisieren Termine, kümmern sich um die Arbeitsorganisation und die Gestaltung bürowirtschaftlicher Abläufe und sind im Allgemeinen für die Planung und Koordinierung des täglichen Bürobetriebs zuständig. Verwaltungsfachangestellte arbeiten in öffentlichen Einrichtungen von der Kommune über das Ministerium bis hin zu Industrie- und Handelskammern und Stiftungen.

Kompetenzen und Ausbildungsschwerpunkte

Kommunikationsfähigkeit, Sorgfalt, Fleiß, Verschwiegenheit, Lernbereitschaft und ein hohes Verantwortungsbewusstsein sind die Stärken, die für künftige Verwaltungsfachangestellte hilfreich sind. Zu den Ausbildungsschwerpunkten gehören Praxis in verschiedenen Abteilungen der Behörden, etwa Finanz-, Ordnungsverwaltung und Personal- und Sozialwesen. Auch Staats- und Verwaltungsrecht, Öffentliches Dienstrecht, öffentliche Finanzwirtschaft und Allgemeine Verwaltungskunde stehen auf dem Lehrplan, ebenso Wirtschaft/Recht, Deutsch, Mathematik und Politik/Sozialkunde. Manche Bereiche decken die Gemeinden nicht ab, dafür werden die Azubis dann ins Landratsamt entsandt. Die Ausbildung erfolgt in hat Praxis-, Berufschul-, und Bayerische Verwaltungsschulblöcken.

Im Schweinfurter Mainbogen kommen die Azubis an Lernnachmittagen zum gemeinsamen erarbeiten der Lernschwerpunkte zusammen. Außerdem gibt es einen Willkommensnachmittag für die „Neuen“ und einen gemeinsamen Ausflug zur Teambildung und zum Austausch. Im Moment haben wir 10 Auszubildende im Bereich Verwaltungsfachangestellte.

Die Ausbildung gibt es in fünf Fachbereichen: Bundes-, Landes-, Kommunalverwaltung, Handwerksorganisation und Industrie- und Handelskammern sowie Kirchenverwaltung. Wir im Mainbogen bilden Verwaltungsfachangestellte im Bereich Kommunalverwaltung aus.

Voraussetzungen für die Ausbildung

Kandidaten müssen die erweiterte Berufsbildungsreife (ErwBBR, entspricht dem Erweiterten Hauptschulabschluss am Ende der zehnten Klasse), den Mittleren Schulabschluss (Mittlere Reife) oder aber Fachhochschulreife bzw. das Abitur haben, um sich für die dreijährige Ausbildung bewerben zu können. In einigen Fällen ist die Verkürzung auf bis zu 24 Monate möglich.

Was verdienen werdende Verwaltungsfachangestellte?

Die Vergütung erfolgt nach dem bundesweit geltenden Tarifvertrag für Auszubildende des öffentlichen Dienstes Allgemeiner Teil und besonderer Teil BbiG (TVAöD).

Für den Zeitraum 1. März bis 31. Dezember 2024 beträgt das monatliche Entgelt für Verwaltungsfachangestellte bei Ausbildung

  • 1.Ausbildungsjahr: 1218,26 Euro
  • 2.Ausbildungsjahr: 1268,20 Euro
  • 3.Ausbildungsjahr: 1314,02 Euro

Die Summen liegen um jeweils 150 Euro über der Entgelttabelle vom 1. April 2022 und 29. Februar 2024.

Zusatzleistungen

Zum Monatsverdienst können noch unterschiedliche Zusatzzahlungen hinzukommen. Etwa Jahressonderzahlungen (in der Regel 90 Prozent des November-Entgelts) und vermögenswirksame Leistungen (13,29 Euro monatlich). Auch Weihnachtsgeld und Zulagen können gezahlt werden. Außerdem kann der Ausbilder das Azubi- oder Deutschlandticket bezuschussen oder Geld für Lernmittel dazugeben (50 Euro brutto pro Ausbildungsjahr). Weiterhin gibt es laut TVöD eine Abschlussprämie von 400 Euro, wenn die Abschlussprüfung erfolgreich abgelegt wurde.

Verwaltungsfachangestellten nach der Ausbildung

Ausgelernte Verwaltungsfachangestellte verdienen zu Beginn in der Regel Entgeltgruppe E5 der Gehaltstabelle TVöD (Verdienst bei Neueinstellung E5: 2929 Euro; E9a: 3449 Euro). Die Aufstiegsmöglichkeiten reichen bis zur Entgeltgruppe E9a mit sechs Stufen, die die Berufserfahrungen berücksichtigen (Stufe 1: 3449 Euro, Stufe 6 – nach fünf Jahren in Stufe 5: 4703 Euro). Für einen Aufstieg in höhere Gruppen (ab E9b) ist in der Regel die Weiterbildung zum Verwaltungsfachwirt nötig.

Weiterbildung zum Verwaltungsfachwirt

Die Weiterbildung zum Fachwirt für Verwaltung ist nach der Ausbildung möglich (Verwaltungslehrgang II nach Eignungstest). Sie dauert 1,5 bis drei Jahre und kann auch berufsbegleitend absolviert werden (z.B. als Fernlehrgang oder in Teilzeit).

Die Beamtenlaufbahn für Verwaltungsfachangestellte

Bei einigen Behörden können sich ausgebildete Verwaltungsfachangestellte auch für Beamtenstellen bewerben. Die Verbeamtung ist abhängig von den Regelungen des jeweiligen Bundeslandes bzw. der Kommune. Auch die Voraussetzungen können sich unterscheiden.

Auch Umsteiger können Verwaltungsfachangestellte werden (per Fortbildung oder Umschulung). Die Umschulung dauert dann nur noch zwei Jahre, allerdings nur, wenn die Bewerber bereits über einen anerkannten Ausbildungsberuf verfügen.

Für den 01.09.2025 werden in Sennfeld und Grettstadt Auszubildende für das Verwaltungsfach gesucht.