Die ILE Schweinfurter Mainbogen bot für die sechs Kommunen zwei Veranstaltungen an, die sich an Vereine und Einrichtungen richtete, um sich mit die Prävention- und Sensibilisierung von Gewalt bei Betreuung von Kindern- und Jugendlichen zu befassen. In Röthlein Mitte Oktober und in Gochsheim am 27. November konnten Vertreter aus den Vereinen und Einrichtungen in der Veranstaltung von der Referentin, Michaela Hillebrand aus der Stadt Nürnberg erfahren, welche Reaktionen im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe richtig und hilfreich sind, wenn es akute Situationen oder berichtete Erlebnisse gibt, die das Kindeswohl betreffen.
Rechtliche Rahmenbedingungen, Pflichten der Vorstände und Betreuer, Herausforderungen bei Verdachtsfällen, alles eher unangenehme Themen, von denen man hofft, dass solche Situationen einem nicht begegnen werden. Die 35 Teilnehmer zeigten sich aufgeschlossen und motiviert, diesen Herausforderungen angemessen zu begegnen.
Mit einem Schutzkonzept kann jeder Verein bzw. Einrichtung dazu beitragen, den Umgang mit dieser Art von Gewalt zu regeln. Das schließt die generelle Überforderung im Zeitpunkt eines akuten Falls aus. Um was geht es da eigentlich? „Gewalt und Grenzverletzungen“ was ist das? Wie reagiere ich, wenn ich davon erfahre? Welche Formen gibt es? Vernachlässigung, Körperliche Gewalt und Psychische Gewalt, sexualisierte Gewalt und welche sind im Sinne des Strafrechts anzuzeigen.
Erschreckend waren für alle Anwesende die Zahlen der Betroffenen, nach Altersgruppen und nach Geschlecht, bzw. Besonderheiten. Aufmerksam wurden die Zuhörer bei den Tatpersonen, die zu 94 % eine Beziehung zum Opfer haben. Lediglich 6 % der Täter sind Fremde. Zum Schutz der Kinder und Jugendlichen überlegten die Teilnehmer, wie Grenzverletzungen in ihren Bereichen verhindert werden können, mit dem Ziel, in ihren Einrichtungen sichere Orte für Kinder und Jugendliche zu schaffen. In den Überlegungen wurden sich die Ehrenamtlichen über ihre Verantwortung, aber auch über ihre eigenen Risiken bewußt. Mit einem Konzept schützen sie alle Mitglieder.
Durch Handlungssicherheit bei Verdachtsfällen, Intervention bei Grenzüberschreitungen und Leitlinien entsteht ein Handlungsrahmen, der die Qualität im Umgang miteinander sichert. Es schränkt damit auch den Handlungsspielraum von Tätern und Täterinnen ein. Mit dieser Erkenntnis entließ die Referentin nach drei Stunden die Teilnehmerinnen. Viele Anregungen werden sicherlich in einer der nächsten Vorstandssitzungen diskutiert und hoffentlich in einem eigenen Konzept enden, wie man Kinder- und Jugendliche vor Gewalt besser schützt.
Für Hilfestellung bei der Konzeptarbeit steht Frau Hillebrand und die ILE Schweinfurter Mainbogen zur Verfügung.
VA 27.11.2024/17.10.2024
Unterlagen dazu gibt es in der Cloud: https://cloud.grafenrheinfeld.de/index.php/s/e4qTGTf3G8qY9Be