Die Gemeinde Grettstadt hat sich als Modellgemeinde am Projekt „Wohnraum neu interpretieren“ beteiligt. Die umfassenden und beeindruckenden Ergebnisse der Hochschule werden in Teilen, ab 18.11.2024 bis 04.12.2024 in Grettstadt, im Alten Rathaus, Hauptstraße, zu den Öffnungszeiten der Verwaltung ausgestellt. Im Fokus der Ausstellung stand die Vorstellung der Projektergebnisse aus den vier untersuchten Modellgebieten (Gemeinde Grettstadt, Markt Oberschwarzach, Markt Stadtlauringen und Gemeinde Üchtelhausen). Die Studierenden der Hochschule Coburg präsentieren neben umfangreichen Modellen auch eine projektbegleitende Ausstellung zu den einzelnen Teilprojekten. Folgende Schwerpunkte erwarten Sie zu den einzelnen Modellgebieten:
Grettstadt: Vielfältige Gemeinschaft durch harmonische Verschmelzung von Tradition und Moderne, die Studierenden schlagen die Errichtung neuer Wohngebäude vor, die sowohl ästhetisch ansprechend als auch funktional sind. Die neuen Bauten sollen sich nahtlos in das Ortsbild einfügen und dabei die Lebensqualität aller Bewohner verbessern. Ziel ist es, ein lebendiges und lebenswertes Dorf zu schaffen, das Raum für Begegnung, Kreativität und Wachstum bietet. Passend schließt die Ergebnispräsentation der Masterarbeit von Herrn Alexander Aktas (Thema „Üchtelhausen – Über Revitalisierung alter Einfamilienhaussiedlungen“) an.
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Nächste Exkursion, 19.09.2024, 11.00 -16.00 Uhr Exkursion in den Landkreis Schweinfurt und in die ILE-Region „Interkommunale Allianz Oberes Werntal“ (eveeno.com)
Innenentwicklung vor Ort erleben – Busexkursion am 18.06.2024
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Die Mainbogenkommunen engagieren sich, um den Flächenverbrauch zu beschränken. Die Ressource, unversiegelten Boden, zu sparen ist in Bayern erstrebenswertes Ziel. Unsere Kommunen arbeiten mit der Regierung von Unterfranken, dem Landkreis Schweinfurt und dem Amt für ländliche Entwicklung Hand in Hand an diesem Ziel.
Das Regionalmanagement des Landkreises hat mit den Kommunen verschiedene Komponenten entwickelt, um die vorhandenen, bebauten Flächen effizienter zu nutzen.
- Gestaltungspreis Punctum
- qualifizierte Beratungsstunden
- Abriss- und Entsorgungs-Förderung
- Bauen im Bestand
- Handlungsleitfaden – Landkreis Schweinfurt für bestehende Baugebiete
- Baugebiet Grettstadt Präsentation_Wohnraum_klüger_nutzen
- Lotsen in den Gemeinden
- Flächenmanagement-Datenbank und Beratung in den Gemeinden (Leerstand-zum Verkauf anstehende Grundstücke)
- Städtebau-Förderung in den Gemeinden
- Sanierungsgebiete in den Gemeinden (Beispiel Gochsheim Sanierungsgebiet, Gestaltungssatzung, Förderprogramm)
Der Gestaltungspreis Punctum, der gerade erst im November 2023 vergeben wurde, zeigt die vielen Engagements zur Belebung vorhandener Gebäude und Hofstellen. Die 18 guten Beispiele im Landkreis Schweinfurt animieren die Nachbarschaft, junge Familien und Grundstücksbesitzer, kreativ mit dem Bestand zu arbeiten und Wohnraum im Ort zu aktivieren. Sie beleben den Ortskern. Besonders gelungene Sanierungs-, Umbau- oder Neubauprojekte wurden mit einer wunderschönen Sandsteintafel, mit goldenem Kreis und Punkt und einem Preisgeld von 1000 Euro ausgezeichnet. Die Jury wählte die Besten unter den Kategorien: bestehender Bausubstanz, Neubau und Denkmal aus. Das Publikum stimmte ab. Ein Dreiseithof in Sulzheim, ein landwirtschaftliches Gebäude in Ebertshausen, ein ehemaliges Pfarrhaus in Birnfeld und eine denkmalgeschützte Villa in Werneck sind die Gewinner.
Mit dem Blick auf das Potential, die vielen möglichen Objekte im Landkreis, wurde die Förderung für 2023, 14 kostenlose, qualifizierte Architekten-Beratungen im Schweinfurter Mainbogen, sowie 7 Abriss- und Entsorgungsförderung den Eigentümern bzw. Interessenten durchgeführt bzw. gewährt. Zum Vergleich wurden im Landkreis Schweinfurt insgesamt 37 Erstbauberatungen und 19 Abriss- und Entsorgungsförderungen in Anspruch genommen.
Zwischen 2017 und 2022 nutzen in den Mainbogen-Gemeinden – Gochsheim 17 – Grafenrheinfeld 14 – Grettstadt 9 – Röthlein 32 – Sennfeld 14 – Eigentümer oder Interessenten dieses Angebot. Schwebheim stellt im Bauamt direkt einen Architekten. Die einzelnen Projekte wurden besichtigt und den Nutzern Gestaltungs-Perspektiven aufgezeigt. In der Flächenmanagementdatei tragen sie Leerstand, Verkaufs- und Kaufinteressen ein. Mit der Hoffnung, mehr Interesse für die Bestandsobjekte zu wecken, beraten die Lotsen in den Bauämtern vor Ort. Viele gute Beispiele sind in den Gemeinden schon zu finden.
Mit einem Baugebiet in Grettstadt aus den sechziger Jahren geht es in die nächste Runde. Das Modellprojekt „Wohnraum neu interpretieren“, ist eine weitere Aktivität zum Thema Flächen sparen und Wohnraum gewinnen. Hier untersuchte das Architekturbüro Perleth die Planungsziele von damals und die zukünftigen Anforderungen. Die Hochschule Coburg arbeitete im zweiten Schritt an den Anpassungsmöglichkeiten für die Zukunft. Mithilfe der Fakten werden nun Lösungsansätze, wie altersgerechte, innovative Wohnkonzepte entwickelt. Der Gemeinde Grettstadt stehen die Daten und Ideen aus „Wohnraum neu interpretieren“ zur Verfügung, um mit den Eigentümern und Gremien an der Weiterentwicklung des Baugebietes konkret zu arbeiten. Der zusammengefasste Handlungsleitfaden wird allen Gemeinden zur Ausrichtung für die Zukunft zur Verfügung stehen.
Die Kommunen im Schweinfurter Mainbogen fassten Beschlüsse „Innen vor Außen“, um hier die Zielsetzung „Flächensparen“ zu verdeutlichen.
Statistische Zahlen und Fakten:
2022 Bundesrepublik – Versiegelung von 55 Hektar neuen Flächen
in Bayern 2021 10,3 Hektar – 12,2 Hektar – in Unterfranken 1,1 Hektar – 12,3 % Siedlungs- und Verkehrsfläche – 52m2/ pro Einwohner im Durchschnitt
Wer sich noch intensiver mit dem Thema Flächen sparen und Wohnraum schaffen beschäftigen möchte, hier aktuelle Beitragsempfehlungen (Dez.2023):
SWR Wissen: Das Ende der Neubaugebiete? Wohnraum ohne Naturzerstörung | ARD Mediathek
Lust aufs Landleben: Pilgerhof lässt Dorfleben aufblühen | BR24
Ende oder Zukunft? Warum Einfamilienhäuser nicht mehr sinnvoll sind | Capriccio | BR (youtube.com)
zum Lesen: